Riad - Saudi-Arabien hat Pläne vorgelegt, nach denen 500 Milliarden Dollar in eine neue Metropole in der Wüste investiert werden sollen. Das Entwicklungsprojekt, bei dem ausschliesslich erneuerbare Energie zum Einsatz kommen soll, ist Teil der Bemühungen des Königreiches, die Wirtschaft zu diversifizieren und die Abhängigkeit vom Öl abzubauen.
Kronprinz Mohammed bin Salman hat das Projekt bei der Future
Investment Initiative Konferenz in Riad bei einem seiner „seltenen
öffentlichen Auftritte“ vorgestellt, wie es bei Bloomberg heisst. „Wir wollen dabei nur mit
Träumern zusammenarbeiten“, sagte der 32-Jährige gegenüber
Investoren. „Gewöhnliche Menschen oder Firmen haben da keinen
Platz.“ Das Projekt namens NEOM soll von der Regierung des
Landes, ihrem Staatsfonds sowie lokalen und internationalen
Investoren mit 500 Milliarden Dollar unterstützt werden, wie es in
einer Erklärung heisst. Das Projekt soll
ausserhalb der üblichen Regierungsmechanismen ablaufen, die
Investoren sollen in jeden einzelnen Entwicklungsschritt einbezogen
werden. Die ambitionierte und zukunftsorientierte Megastadt wird
auf den Staatsgebieten von Saudi-Arabien, Ägypten und Jordanien
liegen und dabei eine Fläche von 26.500 Quadratkilometern
einnehmen. Eine ununterbrochene Küstenlinie von 468 Kilometern
Länge ist Teil des Gebietes. Da dieses bislang ungenutzt ist,
können die Entwickler „eine neue Art des Lebens mit exzellenten
wirtschaftlichen Perspektiven“ umsetzen. Zukunftstechnologien und
neue Lösungen für den Transport, die Nahrungsmittelproduktion, die
Gesundheitsversorgung, den Internetzugang, die Bildung und die
sogenannte e-Governance stehen dabei im Fokus. Nullemissionsgebäude
sollen der Standard sein, der Entwurf der Stadt soll die
Fortbewegung zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterstützen. Die gesamte
Stadt soll ausschliesslich mit erneuerbaren Energien versorgt
werden, nämlich Wind und Sonne. Laut World Architecture News sind
bereits prominente internationale Investoren auf das Projekt
aufmerksam geworden. Dazu gehören SoftBank-Gründer Masayoshi Son
und Blackstone-CEO Stephen Schwarzman. Der Kronprinz sagte
gegenüber den Investoren, dass es für das Projekt noch keinen
Zeitrahmen geben würde. Innovative Ideen würden Zeit benötigen.
es