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Kigali - Die Behörden in Rwanda haben angeordnet, dass Gebäude in Zukunft in die Höhe gebaut werden müssen. Damit soll die Wohnraumproblematik in den Städten gelindert werden. Beobachter kritisieren den Mangel an Wohnraum für Menschen mit niedrigem Einkommen.

Die Regierung in Rwanda hat eine neue Politik im Hinblick auf Wohnraum in Städten eingeführt. Dort ist es nun vorgeschrieben, dass Gebäude in die Höhe gebaut werden müssen. Die Massnahme erfolgt als Reaktion auf die stark ausgeprägte Urbanisierung und den Mangel an Raum. Die traditionellen einstöckigen Gebäude werden verbannt, der dafür notwendige Raum soll beispielsweise für die Landwirtschaft genutzt werden.

Edward Kyazze von den der Behörde Rwanda Housing Auhority (RHA) sagte gegenüber der „New Times“, dass in die Höhe gebaute Gebäude den Vorteil haben, weniger Infrastruktur als einstöckige Häuser zu benötigen. So zum Beispiel bei der Energieversorgung. Zudem sollen mehrstöckige Gebäude auch über soziale Einrichtungen wie Sportstätten, Gesundheitseinrichtungen, Einkaufszentren, Treffpunkte oder Bildungseinrichtungen verfügen.

Kritiker meinen allerdings, dass der durchschnittliche Bewohner von Rwanda sich keine Wohnung in einem höheren Gebäude leisten kann, insbesondere da diese in Stadtzentren entstehen sollen, wo die Mieten hoch sind. Kalisa Vestinah, Studentin an der Universität von Kigali, wünscht sich daher, dass die Behörden zum Bau von günstigem Wohnraum für Menschen mit niedrigem Einkommen aufrufen würden.

In Kigali trägt der Mangel an günstigem Wohnraum zur Ghettobildung bei. Laut einer Umfrage von 2012 benötigt die Stadt bis 2022 insgesamt 350.000 zusätzliche Wohnungen – in allen Preislagen –, um die Nachfrage zu bedienen. es