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New York - Städte können nicht gut funktionieren, wenn Frauen nicht gleichberechtigt an der Planung beteiligt sind. Zum Welt-Habitat-Tag 2022 hat das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) hervorgehoben, dass Stadtentwicklung sowohl von Frauen geführte Planung als auch strukturelle und soziale Barrieren berücksichtigen müsse.

Theoretisch bieten Städte gleiche Möglichkeiten für alle, heisst es in einem Artikel des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP). Die Realität bedeute jedoch oft „Strafen“ für Frauen, darunter Gewalt, Armut und ein ungleicher Anteil an unbezahlter Betreuungsarbeit. Die geschätzten 43 Megastädte der Zukunft „werden nicht gut funktionieren, wenn Frauen kein gleichberechtigtes Mitspracherecht bei ihrer Planung und Verwaltung haben“, heisst es dazu auf der Internetseite des UNDP.

Laut UNDP „brauchen Frauen und Mädchen gerechte Ressourcen und Chancen, die durch eine geschlechtergerechte Stadtplanung und sozioökonomische Politik geschaffen werden können“. Das UNDP beteiligt sich derzeit an der Studie „Designing Cities That Work For Women“. Diese wurde in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister Arup und der Universität Liverpool entwickelt. Sie betrachtet das heutige Stadtleben aus der Perspektive von Frauen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit, sexueller Orientierung und sozioökonomischen Hintergrunds, um Wege zu finden, wie Stadtplanung sowohl für Männer als auch für Frauen funktionieren kann.

Gute Schulbildung, Infrastrukturen wie sichere Radwege und eine moderne Stadtgestaltung, die die Einbeziehung der Geschlechter fördert, werden als Schlüsselfaktoren hervorgehoben. Aber die politischen Entscheidungsträger müssten auch weibliche Führungspersönlichkeiten einbeziehen, so das UNDP weiter. Der Bericht nennt Beispiele wie Athen, Bogota, Nairobi, Dakar und San Francisco, die alle bewiesen haben, dass Städte, in denen Frauen eine Führungsrolle übernehmen, eine bessere sozioökonomische und nachhaltige Entwicklung aufweisen.

Der Bericht zum Welt-Habitat-Tag „Mind the Gap. Leave No One and No Place Behind“ zeigt auf, wie von Frauen geführte Planungsmodelle Städte verändern können. Zu den Empfehlungen des Berichts gehört die Erstellung eines „Designing Action Plan“, in dem dargelegt wird, wie die Bedürfnisse und Herausforderungen von Frauen und Mädchen in der Stadtentwicklung berücksichtigt werden können. „Die Schärfung des Bewusstseins für geschlechtsspezifische Fragen könnte die Politiker davon überzeugen, dass die Wähler wollen, dass Frauen und Mädchen einbezogen und nicht ignoriert werden“, so das UNDP. em