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London - Eine neue Welle von auf Künstliche Intelligenz (KI) gestützten Designwerkzeugen wirft für Stadtplaner und Architekten Fragen zur Zukunft der Städte auf. Vollständig automatisiertes Design ist noch neu, könnte aber schon bald die Art und Weise revolutionieren, wie Gebäude, Städte und Innenstädte entstehen, sagen Experten.

Architektur- und Designpioniere denken schon lange darüber nach, die Gestaltung der städtischen Umwelt zu automatisieren, heißt es in einem Artikel des Online-Wirtschaftsmagazins Raconteur. Jetzt ist die Technologie auf dem Stand, ihre Ideen umzusetzen. Der Übergang zu einem durch künstliche Intelligenz (KI) unterstützten Design, so der Artikel, hat „Auswirkungen, welche die Form, das Gefühl und die Funktion der Orte, die wir bewohnen, radikal verändern könnten“.

Raconteur nennt Beispiele für solche Tools oder Werkzeuge wie Delve, das zur Google-Tochter Sidewalk Labs gehört, und SpaceMaker, das kürzlich vom Spezialisten für computergestütztes Design Autodesk übernommen wurde. Mit diesen Instrumenten können Benutzer Variablen wie Lärmpegel, Temperatur oder Fenstergestaltung untersuchen und dann Designoptionen erstellen.

Zu den weiteren Vorteilen der KI-gestützten Stadtplanung gehört der Wegfall zeitaufwändiger manueller Arbeit, so dass sich Designer und Planer auf ihre Kreativität konzentrieren können, heißt es in dem Artikel. KI-gestützte Werkzeuge ermöglichen es den Planern ausserdem, Hunderte, wenn nicht gar Tausende, von Optionen zu untersuchen. Ebenso ermöglichen sie es den Entwicklern, die vorhergesagten Temperaturen zu analysieren, zu berechnen und zu kartieren, um die Entstehung von städtischen Hitzeinseln zu vermeiden und kühlere Bedingungen zu schaffen.

Wie die KI-gestützte Planung Städte künftig gestalten wird, sei jedoch noch unklar, heisst es in dem Artikel. Michele Pelino, Principal Analyst bei Forrester Research, wird zitiert: „Obwohl zukunftsweisende Städte wie Singapur mit der Technologie des digitalen Zwillings experimentiert haben - bei der virtuelle Kopien bestehender Orte erstellt und dann Computersimulationen unterzogen werden -, ist angewandtes generatives Design Neuland, und es ist noch nicht abzusehen, wie es unsere Gebäude und Städte prägen wird.“

Der Artikel schliesst mit der Feststellung, dass KI-gestütztes Design angesichts der Effizienzgewinne „in Zukunft eine immer wichtigere Rolle beim Planen, Entwickeln und Bauen spielen wird“. em