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Marrakesch - Die Stadt Marrakesch zeigt sich bemüht, rund um den Klimagipfel ihre ökologische Seite zu zeigen. Doch es gibt Zweifel an dem langfristigen Ansatz.

Marrakesch ist als die ockerfarbene Stadt bekannt. Im Vorfeld des seit Montag laufenden Klimagipfels hat sie Schritte hin zu einem ökologischen Bewusstsein unternommen. Wie schon andere Gastgeber zuvor, will die Stadt mit einer Reihe von grünen Initiativen ihr Bekenntnis zur Nachhaltigkeit demonstrieren.

So werden beispielsweise die Stoppzeichen der Polizei durch Solarpanele angetrieben, in der ganzen Stadt sind LED-Glühlampen installiert worden. 30 Elektrobusse verbinden die Zentren der Stadt miteinander, bis 2019 sollen es sogar 120 werden. Für Einheimische und Besucher stehen im Rahmen des auf fünf Jahre angelegten Medina-Bike-Projekts mehr als 300 Mietvelos zur Verfügung.

Aber wie es bei ANSAmed heisst, sind nicht all diese Initiativen so ökologisch wie sie scheinen. So müssen die Nutzer des Medina-Bike-Projekts Kreditkarten vorlegen, die aber nicht viele Einheimische haben. Und es gibt beispielsweise die 32 Kilometer lange Avenue Mohammed V, die von Fontänen und Blumen gesäumt ist, sowie elf Golfplätze, die enorme Mengen Wasser verbrauchen, während dieses im Stadtzentrum teilweise nicht zur Verfügung steht.

In dem Artikel werden zudem die Bemühungen der Stadt bei der Abfallverwertung kritisiert. Während in dem ganzen Land Plastiktüten in diesem Jahr verboten wurden, engagiert sich die Stadt nicht in der Wiederverwertung und nutzt stattdessen grosse Müllkippen in den Aussenbezirken. Al Jazeera berichtete anlässlich des Plastiktütenverbots von einer 2013 vorgestellten Studie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Laut dieser werden von der Stadt nur 70 Prozent des anfallenden Hausmülls auch eingesammelt. Die Weltbank hat herausgefunden, dass weniger als 10 Prozent davon auch in umweltfreundlicher Weise behandelt werden. es