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Yinchuan - Die chinesische Stadt Yinchuan soll zu einem Vorbild bei der Entwicklung intelligenter Städte in China werden. Neue Technologien werden dort in Gebäude integriert, noch lange bevor die Bewohner dort einziehen.

China will insgesamt 200 Städte zu intelligenten Städten oder Smart Cities entwickeln, wie es in einem Bericht bei CNN heisst. Die Entwicklung wird von China vorangetrieben, da bis 2050 insgesamt 250 Millionen Chinesen vom Land in Städte umziehen sollen. Yinchuan soll dabei das Vorbild sein. Die Stadt im Norden Chinas verfügt aktuell über 1,5 Millionen Einwohner. Damit hat sie die richtige Grösse, um neue Technologien einzuführen und auszuprobieren. Andere Städte wie Peking seien dafür bereits zu gross, erklärt Carl Piva von TM Forum, die in Yinchuan bereits zweimal die Konferenz Smart Cities in Focus organisiert haben.

In den nächsten Jahren soll Yinchuan deutlich an Bevölkerung zunehmen. Die Wohnhäuser für die neuen Bewohner sind bereits fertig. Viele leerstehenden Hochhäuser säumen die Strassen von Yinchuan. „Sie glauben, sie könnten sich erst um die Technologie kümmern, dann die Bewohner einziehen lassen, während die Stadt bereits vorbereitet ist“, erklärt Igor Calzada von der Universität Oxford. Er selbst glaubt nicht an dieses Konzept. „So funktionieren Städte nicht“.

Doch auch für die Bewohner, die bereits in der Stadt leben, steht eine Reihe von technologischen Errungenschaften zur Verfügung. Beim Einsteigen in den Nahverkehrsbus wird der Fahrschein über die Gesichtserkennung abgerechnet. Öffentliche Mülleimer senden ein Signal aus, wenn sie voll sind und werden anschliessend geleert. Lebensmittel werden per App bestellt und angeliefert oder in zentralen Aufbewahrungsstätten zur Abholung bereitgestellt. Und im Rathaus werden die Bürger von Hologrammen begrüsst. Auf häufig gestellte Fragen werden die Antworten über einen eingelesenen Code generiert.

Auch die Gesundheitsversorgung ist teilweise automatisiert. So messen Sensoren den Insulinspiegel von Diabetespatienten. Geraten die in einen kritischen Zustand, wird ein automatischer Alarm ausgelöst und Hilfe organisiert. „Das ist sehr ökonomisch“, meint Peter Sany, Präsident von TM Forum. jh