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London - Die führenden politischen Vertreter von Städten sowie regionale Organisationen haben bei internationalen Treffen zur urbanen Entwicklung nur ein geringes Mitspracherecht. Ohne ihre Mitwirkung können die Ziele von Habitat III laut Experten kaum erreicht werden.

Die Herausforderungen der urbanen Entwicklung sind heute auf breiterer Ebene anerkannt als früher. Die Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals/SDG) beinhalten die Zielsetzung, dass Städte sicher, widerstandsfähig und nachhaltig werden. Die Pariser Klimavereinbarung unterstreicht, dass Städte für die Anpassung an den Klimawandel und dessen Abschwächung wichtig sind. Und auch die Schlüsselrolle, die Städte beim Wachstum und der Innovation einnehmen, ist inzwischen anerkannt.

Und dennoch sind die wesentlichen urbanen Akteure – regionale Regierungen, Stadtbevölkerung und zivile Gesellschaften – nicht in umfassendem Masse auf der internationalen Bühne vertreten, erklärt David Satterthwaite, der für das International Institute for Environment and Development im Bereich menschlicher Siedlungen tätig ist. Er meint, dass das Problem in der Art und Weise begründet sei, in der internationale Ziele und Verpflichtungen erreicht werden, nämlich durch nationale Regierungen. Die politischen Vertretungen von Städten sind offiziell nicht in diesen Prozess integriert, auch wenn der Grossteil der Massnahmen bei urbanen Angelegenheiten von den Städten umgesetzt werden muss.

Dasselbe Problem besteht auch bei der Konferenz Habitat III, die im Oktober in Quito, Ecuador durchgeführt wird. Dabei soll die New Urban Agenda verabschiedet werden, die dazu gedacht ist, Städte und ihre Regierungen bei der Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung zu unterstützen. Satterthwaite erklärt, dass sich die Beteiligten bislang nur darauf konzentriert hätten, die bereits in der Vergangenheit gesetzten Ziele zu wiederholen und sich nicht wirklich mit deren Umsetzung beschäftigt hätten.

Ohne die aktive Beteiligung von lokalen Regierungen und der Zivilbevölkerung könnten die Ziele, die bei Habitat III verabschiedet werden, nicht oder zumindest nicht vollständig umgesetzt werden, warnt Satterthwaite. es