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New York - Urbanisierungsexperten weisen darauf hin, dass die New Urban Agenda im Hinblick auf die Finanzierung nicht weit genug geht. Einige glauben, dass daher zwar privatinvestierte Projekte gefördert werden, Städte aber weniger lebenswert werden.

Die Begeisterung über die New Urban Agenda hat scheinbar nur eine kurze Zeit angehalten. Nachdem in diesem Monat nach umfangreichen Verhandlungen eine Einigung erzielt wurde, gab es noch weitverbreitete Zustimmung. Doch nun mehren sich kritische Stimmen, nach denen bezweifelt wird, ob mit der New Urban Agenda auch eine grossartige Vision in die Realität umgesetzt werden kann.

Der Hauptkritikpunkt ist dabei das Fehlen von Finanzierungsstrategien auf kommunaler Ebene. „Ich glaube nicht, dass uns die New Urban Agenda wirklich hilft“, sagt Michael Cohen, Direktor des Urbanisierungsprogramms an der New School in New York. „Es geht dabei zumeist um das ,was‘, ohne dass dabei das ,wie‘ erklärt wird.

David Jackson vom Kapitalentwicklungsfonds der Vereinten Nationen (UNO), der sich für Investitionen in den 48 am wenigsten entwickelten Staaten einsetzt, stimmt der Kritik zu. Gegenüber Citiscope sagte er, dass die Vision der New Urban Agenda nicht umgesetzt werden kann, ohne dass es neue Wege für die Finanzierung scheinbar weniger wichtigerer Städte gibt. Diese hätten sonst keine Chance, eine ambitionierte Mittelschicht anzulocken, die Abwanderung würde sich fortsetzen.

Wie es bei Citiscope heisst, liegt ein Teil des Problems in der letztjährigen UNO-Konferenz Financing for Development in Addis Abeba. Dabei sei es nicht gelungen, eine neue Finanzarchitektur für Investitionen bei weltweiten Entwicklungsproblemen zu installieren. Stattdessen würden viele Städte eine gemischte Finanzierung oder öffentlich-private Partnerschaften bevorzugen. Kritiker glauben, dies könnte zu einer Zunahme von privatfinanzierten Projekten zulasten der urbanen Lebensqualität führen. es