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Genf - Der durch die Corona-Krise bedingte Lockdown nahezu überall auf der Welt hat Architekten dazu gebracht, urbane Strukturen zu überdenken. Bei neuen Konzepten stehen kürzere Wege zum Arbeitsplatz, lokale Angebote, Parks mit Möglichkeiten zum Abstand halten und Mikromärkte im Fokus.

Weltweit überdenken Architekten aufgrund des Lockdowns urbane Strukturen, wie es in einem Beitrag des Weltwirtschaftsforums heisst. Eines der neuen Konzepte ist der sogenannte hyperlokale Mikromarkt des niederländischen Architekten Harm Timmermans. Da es in Supermärkten schwer ist, die Abstandsregeln einzuhalten, hat Timmermans einen Entwurf zu einem winzigen Markt entwickelt, der schnell und günstig an öffentlichen Plätzen aufgebaut werden kann. Durch den Entwurf wäre es Verbrauchern möglich, lokal einzukaufen und gleichzeitig die Abstandsregeln einzuhalten.

Der Ansatz, Abstandsregeln in urbane Infrastrukturen zu integrieren, zeigt sich auch am Entwurf für einen öffentlichen Park, den das Studio Precht aus Österreich wie ein Labyrinth entworfen hat. Die Wege sind einerseits geräumig angelegt, aber durch Hecken voneinander getrennt, so dass die Besucher den Park geniessen und gleichzeitig eine sichere Distanz zu einander wahren können.

Wie es in dem Beitrag heisst, stehen auch kürzere Wege zur Arbeit im Fokus. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat beispielsweise von einer „15-Minuten-Stadt“ gesprochen, in welcher die meisten Bewohner ihre täglich zurückzulegenden Wege in kurzer Zeit zu Fuss, mit dem Velo oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen können.

Die Vorteile einer gut geplanten kompakten Stadt würden neben kürzeren Wegen für Pendler, einer saubereren Luft und weniger Geräuschbelästigung auch den reduzierten Verbrauch von fossilen Treibstoffen und Energie umfassen, heisst es von Esteban Leon, Chef des City Resilience Global Programme von UN-Habitat. em