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Rom - Die Stadt Rom experimentiert mit einer neuen Methode, um die Bürger zur Wiederverwertung von Plastikflaschen zu motivieren. Für jede wiederverwertete Flasche werden den Bürgern jeweils 5 Cent auf ihre Ausgaben im öffentlichen Verkehr gutgeschrieben.

In Metrostationen in Rom sind kürzlich drei neue Maschinen zu Testzwecken installiert worden. Für jede dort der Wiederverwertung übergebene Plastikflasche erhalten die Verbraucher eine Gutschrift von 5 Cent auf ihre Ausgaben für den öffentlichen Verkehr. Dazu wird ein Scan auf dem Smartphone durchgeführt. Das Geld wird dann über eine von zwei Partner-Apps – MyCicero oder Trabnet – dem Verbraucher gutgeschrieben. Die Gutschrift kann für den öffentlichen Verkehr genutzt werden, wie es bei Associated Press heisst.

„In einer Ära, in welcher viel über Kryptowährungen gesprochen wird, zahlen wir mit Plastik“, sagt der Präsident der Transportbehörde in Rom, Paolo Simioni. „Letztlich ist das ein System, in welchem wiederverwertet und Kundenbindung aufgebaut wird, zudem wird vorbildliches Verhalten der Bürger belohnt.“

Die Stadt wird das Modell nun ein Jahr lang testen. Rom hat wegen seiner verstopften Strassen und schlechten Luftqualität einen schlechten Ruf. In einer Rangliste von Greenpeace, welches 2018 insgesamt 13 europäische Hauptstädte hinsichtlich Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit der urbanen Mobilität bewertet hat, landete Rom auf dem letzten Platz. Rund 65 Prozent aller Fahrten in Rom werden mit motorisierten Individualverkehrsfahrzeugen wie Autos oder Scootern durchgeführt. Lediglich bei 29 Prozent kommt der öffentliche Verkehr zum Zug. Im Vergleich dazu fallen in Paris weniger als 16 Prozent auf Auto und Scooter, jedoch 40 Prozent auf den öffentlichen Verkehr.

Greenpeace führt auch an, dass der öffentliche Transport in Rom zwar mit 1,50 Euro für eine einfache Fahrt sehr günstig wäre – das Parkieren für eine Stunde sei aber noch günstiger. es