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Oxford - Die schnell voranschreitende Urbanisierung bringt Städte dazu, Wasser aus ländlichen Gegenden umzuleiten, um den Durst der wachsenden Stadtbevölkerung zu stillen. Damit erhöht sich auf dem Land das Risiko einer Dürre. Eine bessere urbane Planung und Regierung könnten diese wachsende Ungleichheit reduzieren.

Die Umleitung von Wasser aus ländlichen in urbane Gegenden erhöht die Ungleichheit zwischen Stadt und Land und führt zu Unmut und Widerstand. Der Klimawandel verstärkt diese Entwicklung, wie sich zuletzt bei Krisen und Konflikten durch Dürren in Kapstadt, Melbourne und Sao Paulo gezeigt hat.

Eine neue Studie verdeutlicht nun das Ausmass dieses Problems. Weltweit beziehen 69 Städte mit einer Gesamtbevölkerung von 383 Millionen Menschen rund 16 Milliarden Kubikmeter an umgeleitetem Wasser pro Jahr. Das entspricht beinahe der jährlichen Durchflussmenge des Colorado River. Die Umleitung vom Land in die Stadt ist insbesondere in Nordamerika und Asien problematisch.

Aus Sicht der Forscher ist dies jedoch nur die Spitze des Eisberges. Die Untersuchungen würden zeigen, dass das Ausmass und auch die Kosten der Umleitung von Wasser in Städte unterschätzt werden, meint Hauptautor Dustin Garrick von der Universität Oxford. Dies würde an fehlenden Daten liegen, insbesondere für Südamerika und Afrika. Dies seien die Orte, an denen das Problem in der Zukunft wahrscheinlich am grössten sein wird.

Laut Garrick müssen ländliche Gegenden in die Planung, Entwicklung und Umsetzung von Projekten zur Umleitung von Wasser eingebunden werden. Er spricht dabei die mexikanische Stadt Monterrey an, die Landwirte entschädigt und ihnen für die Bewässerung Abwasser aus der Stadt zur Verfügung stellt. Im besten Fall sollten Städte so gestaltet werden, dass sie sich weniger auf ihr Umland verlassen, sondern beispielsweise einen Teil des genutzten Wassers wiederverwenden. es