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Vancouver - Der Hafen von Vancouver hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 alle hafenbezogenen Emissionen zu beseitigen. Kanadas grösster Hafen arbeitet mit dort tätigen Partnern zusammen, um emissionsarme und emissionsfreie Kraftstoffe und Technologien zu testen.

Der Hafen von Vancouver an der Westkürste der kanadischen Provinz British Columbia ist der grösste Hafen des Landes und wickelt etwa die Hälfte des Handels ausserhalb Nordamerikas ab. Zur Unterstützung des Ziels der kanadischen Regierung, bis 2050 Netto Null-Emissionen zu erreichen, hat die Vancouver Fraser Port Authority, die als Bundesbehörde für die Verwaltung des Hafens zuständig ist, Pläne zur Beseitigung aller hafenbezogenen Emissionen aufgestellt, heisst es in einer Mitteilung der Behörde.

Im Rahmen der Low-Emission Technology-Initiative haben die Hafenbehörde und die Provinz jeweils 1,5 Millionen US-Dollar für diese Umstellung zugesagt. Dazu gehört ein sechsmonatiger Versuchs mit 100-prozentig erneuerbarem Diesel auf einem der Patrouillenboote der Hafenbehörde, der Takaya. Damit wird dies das erste Schiff in Kanada sein, das vollständig mit erneuerbarem Diesel betrieben wird - einer nicht-fossilen Energiequelle, die bis zu 80 Prozent weniger Treibhausgasemissionen verursacht als herkömmlicher Diesel.

Der Betreiber des Getreideterminals Viterra testet ebenfalls sechs Monate lang den Einsatz von erneuerbarem Diesel in einer seiner Lokomotiven. Der Versuch wird von der Hafenbehörde und der Provinz finanziert. Shell Canada hat dazu den erneuerbaren Diesel geliefert. Darüber hinaus hat DP World, das vier Containerterminals in British Columbia betreibt, vor kurzem fünf schienengebundene elektrische Portalkräne mit Null-Emissionen installiert. Die Nachrüstung eines gummibereiften Portalkrans mit Antrieb durch eine Wasserstoff-Brennstoffzelle befindet sich in der letzten Planungsphase.

Seaspan Ferries betreibt inzwischen alle sechs kommerziellen Fähren zwischen Vancouver Island und dem Lower Mainland mit 100 Prozent Biodiesel. Das Unternehmen verwendet auch 100-prozentigen Biokraftstoff auf Sojabasis für seine Schlepperflotte und hat zwei batterie-elektrisch betriebene Terminalschlepper eingeführt, die mit finanzieller Unterstützung der Hafenbehörde und der Provinz angeschafft wurden.

„Der Weg zu einem emissionsfreien Hafen beginnt mit gemeinsamen Anstrengungen wie diesen - zwischen der Hafenbehörde, der Hafengemeinschaft und der Regierung - um innovative neue emissionsarme Kraftstoffe und Technologien zu testen, die die Emissionen reduzieren und gleichzeitig den Handel im Hafen von Vancouver aufrechterhalten“, wird Robin Silvester zitiert, Präsident und Geschäftsführer der Vancouver Fraser Port Authority.