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Lausanne - Hitzeinseln werden bis 2050 ein grosses Problem in dicht besiedelten Städten darstellen. Das zeigt eine Studie zweier Studierender der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL). Demnach könnten helle Oberflächen, mehr Bepflanzung und Gewässer die Temperaturen senken.

Hitzeinseln werden bis 2050 zu einem grossen Problem in Städten, zeigt die Masterarbeit der EPFL-Studierenden Clara Gualtieri and YueWanZhao Yuan von der Fakultät für Architektur, Bau- und Umweltingenieurwesen (ENAC). Gualtieri und Yuan haben einer Medienmitteilung zufolge dafür Hitzeinseln, also dicht besiedelte städtische Gebiete, die bei Hitzewellen hohe Temperaturen verursachen können, am Beispiel der zwei Genfer Viertel Les Vernets und Pointe-Nord erforscht.

Dafür sammelten sie riesige Datenmenge zur lokalen Topografie, zu den Oberflächen aller gebauten Strukturen, darunter Dächer, Gebäudefassaden und Strassen einschliesslich deren thermischer Eigenschaften.

Auf Grundlage der Datensätze simulierten die Forschenden 3D-Computermodelle für die beiden Stadtviertel. Diese erstellten verschiedene Temperaturprofile, mit und ohne Gegenmassnahmen, ein Best- und ein Worst-Case-Szenario. Je nach Szenario sagten ihre Modelle voraus, dass die Temperaturen im Juli und August um durchschnittlich 10 Grad Celsius und in einigen Fällen sogar um 15 Grad Celsius ansteigen könnten.

Die Simulationen zeigten aber auch, dass neue Grünflächen und das Pflanzen von Bäumen und anderen, insbesondere Schatten spendenden Pflanzen die Bodentemperaturen um etwa 5 Grad Celsius senken könnten. Gualtieri und Yuan wiesen in ihrer Arbeit auf zwei weitere mögliche Hitzeminderungsstrategien hin, zum einen der Albedo-Effekt. Das ist die Fähigkeit heller Farben, Wärme zu reflektieren. Zum anderen können Flüsse und andere Gewässer die Umgebungsluft deutlich abkühlen.

„Die Forschungen von Gualtieri und Yuan zeigen, dass Hitzeinseln bis 2050 zu einem grossen Problem werden, wenn wir nicht anfangen, die Emissionen fossiler Brennstoffe zu reduzieren", wird Kavan Javanroodi, Postdoc am EPFL-Labor für Solarenergie und Bauphysik und Hauptbetreuer der Masterarbeit in der Medienmitteilung zitiert. ko