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Nairobi - Der bekannte japanische Architekt Shigeru Ban arbeitet mit UN-Habitat zusammen, um Unterkünfte für die Bewohner eines Flüchtlingslagers in Nordkenia zu entwerfen. Ban gilt als Vorreiter bei der Verwendung von wiederverwerteten Papprohren, um schnell und effizient Unterkünfte für Katastrophenopfer zu gestalten.

Die preisgekrönte Ban wird Entwürfe für die Unterkünfte des Kalobeiyei Flüchtlingslagers entwerfen. Dazu wird er mit dem Voluntary Architects Network (VAN) zusammenarbeiten und zudem auf Daten von UN-Habitat zurückgreifen, um die sozialen und wirtschaftlichen Anforderungen zu ermitteln. VAN und UN-Habitat werden ausserdem Seminare durchführen und insgesamt 20 Entwürfe entwickeln, wie es in einer Mitteilung von UN-Habitat heisst.

Ban ist für seine innovativen Entwürfe mit Papier und wiederverwerteten Papprohren bekannt. Seine Papierhütten dienten als Unterkünfte für durch Erdbeben vertriebene Menschen im japanischen Kobe 1985 und im türkischen Kaynasli 1999. Seine Entwürfe wurden auch für Kirchen genutzt, so im neuseeländischen Christchurch, wo es 2011 zu einem verheerenden Erdbeben gekommen ist.

Ban hat 2014 den renommierten Pritzker Prize in Anerkennung seiner Fähigkeiten als Architekt und seiner Kreativität im Sinne der humanitären Hilfe erhalten. Seine Architektur wird oft als nachhaltig und umweltfreundlich bezeichnet. Die von ihm verwendeten Materialien sind meist vor Ort verfügbar, günstig, leicht zu transportieren und auf- und abzubauen. Zudem können sie beständig gegen Wasser und Feuer sein und sind wiederverwertbar. Ban erhält auch für seine privaten Aufträge viel Anerkennung. Für das Schweizer Medienunternehmen Tamedia gestaltete er dessen siebenstöckige Zentrale. Die tragende Struktur wurde dabei aus Holz entworfen. Die Holzsäulen greifen ineinander, Verbindungselemente aus Metall sind nicht notwendig.

UN-Habitat ist in Nordkenia seit 2015 bei einem Gemeinschaftsprojekt mit dem UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR aktiv. Dabei soll Fachwissen aus der Privatwirtschaft für die Gestaltung der Unterkünfte genutzt werden. Das Projekt wird von der japanischen Regierung finanziert. es...