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Lausanne - Digitale Technologien können Städteplanern dabei helfen, ihre Prozesse effizienter zu gestalten und damit mehr im Interesse der Stadtbewohner zu arbeiten. Dies geht aus einer Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne hervor.

Laut einer Architekturstudie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) können Ideen von Stadtbewohnern am besten mit digitalen Plattformen in Initiativen verwandelt werden, welche Städte nachhaltiger machen. Den meisten Städten fehlt es dazu jedoch an den notwendigen technologischen Möglichkeiten.

„Unserer Meinung nach befinden wir uns gerade an einem entscheidenden Zeitpunkt. Menschen verändern ihren Lebensstil – es gibt neue Arten, zu leben, zu arbeiten und sich fortzubewegen. Die Werkzeuge für die urbane Planung haben sich jedoch nicht verändert“, sagt Stéphanie Hasler, eine Architekturforscherin der Studiengemeinschaft für Raumplanung (CEAT) der EPFL. „Es gibt also eine Diskrepanz zwischen der Lebensart der Stadtbewohner und den Methoden, die genutzt werden, um deren Lebensraum zu gestalten.“

Hasler hat für ihre Untersuchungen Genf mit Singapur verglichen. Demnach nutzt Genf Daten lediglich für grössere Bereiche wie die Vermeidung von Verkehrsstaus und die Erhöhung der Energieeffizienz. Die Meinung der Bevölkerung wird dabei in erster Linie bei Rückmeldungen über existierende Projekte eingeholt, nicht aber bei der Entwicklung neuer Ideen.

Singapur würde hingegen seinen Ruf als hervorstechende intelligente Stadt bestätigen. So hat die Stadt schon vor einigen Jahren eine Internetseite lanciert, auch welcher sich die Bewohner über die Pläne für aktuelle und zukünftige Projekte informieren und ihre Meinung dazu abgeben können. Dadurch wird der Dialog gefördert, weil die Bewohner nicht extra zu einer lokalen Planungsbehörde reisen müssen.

Laut Hasler ist es entscheidend für die Nachhaltigkeit einer Stadt, dass die Bewohner bereits in die Planungsphasen einbezogen werden. Dies gelte insbesondere für den Verkehr und den Abbau der Treibhausgasemissionen. Stadtmitarbeitende müssten jedoch geschult werden, damit eventuell vorhandene Widerstände gegen ein solches Konzept abgebaut werden. es