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London - Laut einem neuen Bericht von UNICEF geht es weltweit Millionen von armen Kindern in Städten schlechter als Kindern auf dem Land. Damit werden verbreitete Meinungen zum Thema Urbanisierung widerlegt.

UNICEF hat in der vergangenen Woche einen Bericht veröffentlicht, nachdem es Millionen von armen Kindern in Städten schlechter ergeht als Kindern, die auf dem Land leben. Laut des Berichts gibt es bei weltweit 4,3 Millionen armen Kindern aus Städten eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie vor ihrem fünften Geburtstag sterben, als bei Kindern, die in ländlichen Gegenden leben. Bei 13,4 Millionen Kindern wäre zudem die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie die Primarschule nicht abschliessen können.

Durch diesen Bericht werden weitverbreitete Meinungen widerlegt, nach denen Kinder in Städten Vorteile haben, weil höhere Einkommen, bessere Infrastruktur und ein besserer Zugang zu Dienstleistungen zu einem besseren Leben führen.

„Kinder sollten im Fokus der urbanen Planung stehen, dennoch sind sie in manchen Städten vergessen worden, Millionen von ihnen sind in urbanen Elendsvierteln und Ansiedlungen von sozialen Dienstleistungen abgeschnitten“, meint Laurence Chandy in einer Mitteilung, UNICEF Director of Data, Research and Policy. Nach Angaben der Vereinten Nationen leben geschätzt bis zu 1 Milliarde Menschen in Elendsvierteln, hunderte Millionen davon sind Kinder.

Patrin Watanatada von der Bernard van Leer Foundation, die sich für Kinder einsetzt, begrüsst den Bericht. „Städte können grossartige Orte zum Aufwachsen sein, mit zahlreichen Möglichkeiten. Sie können aber auch ernsthafte Herausforderungen für die Entwicklung der Gesundheit von Kindern mit sich bringen“, sagte sie gegenüber This is the Place. Dort ergänzte sie auch, dass schlechte Verkehrsverbindungen, unzureichender Zugang zu Spitälern und Grünanlagen und die zunehmende Luftverschmutzung die Lebensbedingungen für Kinder in Städten negativ beeinflussen können. es